Corona-Tagebuch: In jeder Krise steckt auch eine Chance
Zeit, die eigenen Prioritäten zu überdenken
Gwana Hasso
Glücklich über die Situation bin ich natürlich nicht. Vorallem, wenn bestimmte Festtage kommen und man nicht raus kann. Zum Beispiel war gestern, der 21.03., bei uns Kurden das Neujahresfest. Und normalerweise wird dieses den ganzen Tag in der Natur mit der ganzen Familie verbracht. Aber dieses mal war es schon bisschen anders. Man kann aber nichts tun, außer das beste aus der Situation zu machen. Meine Mama hat trotzdem lecker gekocht und meine Geschwister und ich haben das ganze Wohnzimmer so dekoriert, sodass man das Gefühl der Feierlichkeit nicht verliert. Es war natürlich nicht wie in der Natur, aber das Gefühl, gezwungen zu sein, zu Hause zu bleiben, hatten wir auch nicht.
Ich persönlich bin bis jetzt auch nicht traurig geworden, zu Hause bleiben zu müssen, weil ich mir einfach schon seit langem gewünscht habe, für ein paar Wochen pure Ruhr zu haben. Denn nun habe ich viel mehr Zeit, um an Sachen zu arbeiten, an denen ich in der Schulzeit nicht gearbeitet hätte. Ich stehe nun nicht mehr um fünf Uhr auf, sondern um sieben. Das mag für manche immer noch zu früh sein, aber ich beginne meinen Tag sehr ungern so spät. Dann mache ich Sport, erstelle ein Lernpaln für mich und trinke dabei Tee. Danach setzte ich mich sehr intensiv mit meiner Ernährung auseinander und erstelle auch hier ein Ernährungsplan, um in meiner veganen Ernährung alle Nährstoffe zu beachten. Nach dem Frühstück gehe ich für ein paar Stunden komplett offline und erledige in dieser Zeit meine Schulaufgaben bzw. lerne für die Zenralklausur.
Und zu unserem Zuhause gehören auch unsere Nachbarn, unsere Lieben, unsere Freunde und Familien und um sie und sich selbst zu schützen, müssen wir nur Zuhause bleiben. Wir können damit mehr Leben retten als wir glauben. Und ich glaube so leicht wird man nie wieder zu Helden, weil man nur Zuhause bleiben muss, um Leben zu retten. Also rettet auch Leben, in dem ihr einfach nur Zuhause bleibt.