Abi…und dann? Teil 4: Eintauchen in die Psychologie

Von Leonie Kruppa

Abi… und dann? Milena Stange – mit intensiver Vorbereitung in das Psychologiestudium

Der Abiturjahrgang 2020 hat längst die heiligen Hallen unserer Schule verlassen. Neuer Lebensabschnitt, neue Freunde, neue Herausforderungen… Doch was genau treiben unsere frischgebackenen Ehemaligen in der Ferne? Wir haben nachgefragt:

Ein Interview mit Milena Stange, Psychologiestudentin an der Uni Münster:


Wusstest du von Anfang an, was du machen möchtest oder in welche Richtung es nach dem Abitur gehen soll

Ja, ich wusste schon seit der 9. Klasse was ich studieren möchte. In dieser Zeit habe ich mich grob informiert, was man studieren kann und bin dann auf den Studiengang Psychologie getroffen. Da ich mich in meiner Freizeit schon sehr mit der Thematik der Psychologie auseinandergesetzt habe, kam mir das sehr entgegen und somit habe ich mich noch intensiver damit beschäftigt. Außerdem habe ich mich in den Studiengang eingelesen, mich mit psychisch Erkrankten unterhalten und mir Tipps und Erfahrungen von einem Psychologen auf meinem Weg mitgeben lassen. Da mich die ganzen Eindrücke, Tipps und Erfahrungen sehr angesprochen haben, verstärkte sich mein Interesse, ich schrieb mich in der Uni in Münster ein und bekam die Zusage für das Vollzeitstudium der Psychologie in Münster. Jetzt studiere ich seit dem 02. November 2020 in Münster.

Welche Gedanken bzw. Erwartungen hattest du vor dem Studium?

Da ich mich seit 3 Jahren eingelesen hatte in die Thematiken des Studiums, wusste ich, was auf mich zukommt und war deshalb voller Vorfreude. Ich habe mich mit den Inhalten nochmal intensiver auseinandergesetzt und war gespannt auf die kommende Zeit.
Eine Erwartung von mir war auch, dass die Professoren sehr desinteressiert sind und alles sehr anonym abläuft an der Uni.

Welche Gedanken hast du jetzt, knapp 6 Wochen nach Studienbeginn?

Ich bin absolut überzeugt von meinem Studium und einfach nur froh, dass sich meine Einschätzungen zu dem Studiengang Psychologie bestätigt haben. Im Gegensatz zu meinen Erwartungen vor dem Studium hat sich zum Glück nicht bestätigt, dass die Profs desinteressiert sind. Sie sind ganz im Gegenteil sehr modern und kümmern sich um jeden Einzelnen. Es macht auf jeden Fall richtig Spaß die Vorlesungen zu besuchen. Dadurch, dass das Studium zum größten Teil online abläuft, kann man natürlich nicht so viele neue Menschen kennenlernen. Das ist ganz besonders deshalb schade, wenn es so wie bei mir ist, man für das Studium in eine neue Stadt zieht und alles noch ziemlich fremd ist. Ich habe aber das Glück, dass drei meiner Mitstudenten in meiner Straße wohnen und ich so etwas Kontakt zu ihnen haben kann.

Wie hat sich dein Leben mit dem Studium verändert?

Dadurch, dass durch Corona kein Präsenzstudium stattfinden kann, ist alles anders als gedacht. Ich würde schon sagen, dass ich mich ein bisschen einsam fühle und meine Familie und Freunde vermisse. Man hat wenig Kontakt zu anderen Erstis und geht nur spazieren bzw. einkaufen im Supermarkt um die Ecke.
Da ich ja weggezogen bin, weiß ich viel mehr die Zeit mit meiner Familie zu schätzen und habe viel mehr Verständnis für den alltäglichen Stress. Außerdem bin ich selbstständiger geworden. Insgesamt kann ich sagen, dass ich mit mehr Veränderung, also einen ,,kälteren Einstieg“, erwartet hätte und sehr gut mit meinen Leben als Studentin zufrieden bin.

Möchtest du den angehenden Abiturienten noch etwas mitgeben?

Die Vorstellung, dass man in der Abizeit schon wissen soll, was das Richtige für das ganze Leben sein soll, ist utopisch, weil sich Menschen immer ändern und es vielleicht doch gar nicht das Eine richtige gibt. Wichtiger ist es, das zu tun, was in diesem Moment richtig scheint, denn das einzig Unveränderliche, ist die Veränderung selbst.

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