Unser Fach Nachhaltigkeit gehört zum Fächerkanon der Fächer im Wahlpflichtbereich und kann für die Klassen 9 und 10 gewählt werden. Es wird mit 3 Wochenstunden unterrichtet, gehört zur Fächergruppe 2 und es werden pro Halbjahr zwei Klassenarbeiten geschrieben.
Da es keinen Kernlehrplan für dieses Fach gibt, stützt sich die Ausgestaltung des innerschulischen Curriculums auf die Leitlinie Bildung für nachhaltige Entwicklung des Schulministeriums NRW, den Orientierungsrahmen für globale Entwicklung der Kultusministerkonferenz sowie auf das Programm Transfair-21-Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (Prof. de Haan, Universität Berlin). Die Ideen zur praktischen Umsetzung wurden in einem Arbeitskreis des Gymnasiums Hohenlimburg im Schuljahr 21/22 erarbeitet und in diesem Schuljahr (2022/23) zum ersten Mal umgesetzt. Das Interesse bei unseren Schüler:innen war so groß, dass insgesamt direkt zwei Kurse eingerichtet werden konnten!
Dem schulischen Leitbild entsprechend stellt das Fach Nachhaltigkeit den Kern der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am Gymnasium Hohenlimburg dar. Es ist darüber hinaus curricular mit den übrigen Fächern der Sekundarstufe I verknüpft, sodass der Aspekt der Nachhaltigkeit über verschiedene Unterrichtsvorhaben fächerübergreifend ganzheitlich behandelt werden kann.
Hinzu kommt eine systemische Verknüpfung mit dem Schulleben, d.h. AGs, Projekte der SV und alle weiteren Akteure im System Schule werden aktiv in die Arbeit einbezogen, ein ganzheitlicher Ansatz der Schule wird angestrebt. Die Kooperation mit zahlreichen externen Partnern ist im Aufbau und soll fester Bestandteil der Arbeit im Fach Nachhaltigkeit sein. Auch die Mitwirkung der Eltern ist ausdrücklich gewünscht!
Kein 08/15-Unterricht
Die Unterrichtsgestaltung im Fach Nachhaltigkeit unterscheidet sich stark von dem, was unsere Schüler:innen aus den anderen Fächern vielleicht gewohnt sind.
Ziel unseres Unterrichts ist es, Schüler:innen gestalten zu lassen. Um sie hierfür zu befähigen und zu motivieren, sind die Unterrichtsvorhaben so angelegt, dass die Schüler:innen zunächst Wissen erwerben, um ein eigenes Bewusstsein zu entwickeln, für nachhaltiges Handeln, um schließlich aktiv zu werden. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, sich bewusst zu werden, inwiefern individuelles (auch ihr eigenes) Verhalten nachhaltiger im Sinne der erworbenen Kenntnisse sein kann und worin Handlungsalternativen bestehen könnten. Sie sollen Handlungsoptionen ausprobieren können und beurteilen, inwieweit sie für sie in Frage kommen. Der größte Teil der Arbeit besteht demnach darin, Aktionen zu planen, Projekte durchzuführen, Handlungsalternativen praktisch zu erproben.
Aus diesem Grund werden die Unterrichtsvorhaben demokratisch mit den Schüler:innen geplant und gestaltet. Wir entscheiden gemeinsam über Themenschwerpunkte, Arbeitsweisen, angestrebte Aktionen, Projekte, Ergebnisse usw. Die Schüler:innen haben darüber hinaus aber auch einen individuellen Handlungsspielraum. Ein dogmatisches, zu stark ideologisches Vorgehen wird vermieden, Zielkonflikte bei nachhaltigem Handeln müssen offen besprochen werden und die Schüler:innen benötigen die Möglichkeit, individuell abzuwägen und zu entscheiden.
Alle Unterrichtsvorhaben werden handlungs- und / oder produktorientiert angelegt. Handeln, das heißt etwas herstellen, Events planen und organisieren, außerschulisch Neues erkunden, konkrete Handlungsoptionen umsetzen, wie zB Bäume pflanzen, Duschgel herstellen, vegan kochen, palmölfreie Einkaufslisten erstellen, Plastik sammeln usw. Die Schüler:innen haben durch das durchgängige Prinzip der Schülerorientierung im unterrichtlichen Kontext reale Verantwortung. Sie stehen im Mittelpunkt der Entscheidungsfindung im Hinblick auf konkrete Unterrichtsinhalte, Arbeitsformen, Sozialformen.