Sprachenfahrt der Mittelstufe nach England – Ein Erfahrungsbericht

Unsere Woche auf der Insel

Die insgesamt 39 Schüler:innen, welche nach England gefahren sind, sind geprägt von ihren Erlebnissen. Begleitet wurden sie von Herrn Füg und Frau Jordan, welche sie durch die wirren Straßen von London als auch über die White Cliffs führten. Diese Fahrt fand im Rahmen der Sprachenfahrten in der zehnten Jahrgangsstufe statt und sollte ihnen einen Einblick in eine andere Kultur geben und auch ihr Englisch auf die Probe stellen.

Am Sonntag den 24. September trafen wir uns an der Bushaltestelle an der Rundturnhalle um 21:00 Uhr. Von Herrn Füg und Frau Jordan in Empfang genommen sammelten wir uns schnell in einer Gruppe zusammen. Die letzten Abschiedsworte mit den Eltern wurden getauscht und die Koffer geschnappt. Der Bus fuhr vor und jeder wollte seinen Koffer als erstes in den Frachtraum schieben. Als würden wir alle so schnell wie möglich weg von hier wollten, was natürlich nicht so war. Oder doch? Doch ein Hindernis musste überwunden werden, bevor wir in den Bus durften, die Reisepass Kontrolle von Herrn Füg. Glücklicherweise bestand jeder den letzten Test. Nun schlossen sich die Bustüren und das Licht wurde gedimmt und blau. Los geht’s auf die Autobahn nach Belgien dann in die Niederlande, bis wir endlich nachts am nächsten Tag in Calais ankamen. Dort wurde die Fähre betreten und mitten in der Nacht gab es ein „enlish breakfeast“ an Bord. Alle noch vollkommen verschlafen wurde sich nach der Überfahrt nach Dover zurück in den Bus geschleppt.

Am Montag, den 25. September kamen wir morgens in Canterbury an und mussten noch etwas warten bis unsere Tour begann. Es wurden Zähne geputzt, Haare gekämmt und versucht die kaum geschlafene Nacht zu verdrängen. Müde schlurfend liefen wir in die Innenstadt und dann weiter mit einem Tour Guide.
Wussten Sie, dass Canterbury das Zentrum der englischen Kirche ist? Also, wir nicht, jedenfalls bis zu diesem Tag. In der Canterbury Kathedral gab es noch eine Rallye und dann zurück zum Bus. Ab zu den Gastfamilien und dann schnell ins Bett.

Am Dienstag, den 26. September ging es als geschlossene Gruppe durch London. Eingestiegen in die Tube ging es bis zu den alten Docks und von dort aus zu Fuß zur Tower Bridge, erbaut 1886 und von Queen Victoria eröffnet, obwohl die Idee vom damaligen Prince of Wales stammte. Von der Brücke runter zum Tower of London, ein historisches Gebäude mit blutiger Geschichte. So verbrachte Anne Boleyn beispielsweise sowohl die Nacht vor ihrer Krönung zur Queen Consort, als auch die Nacht vor ihrer Köpfung in diesen Mauern. Die letzte Hinrichtung in diesen Mauern fand am 15. August 1941 statt, als der deutsche Spion Josef Jakobs beim Fallschirmspringen erwischt wurde. Der Stuhl, auf welchem er hingerichtet wurde ist noch heute  im Arsenal der Royal Armouries zu finden. Von dort aus geht es weiter über die Millennium Bridge zum Tate und von dort den Panorama Blick genießen. Dann schnell weiter zur Westminster Abbey, dem Big Ben, *welcher eigentlich nur die größte Glocke umschreibt und eigentlich Elizabeth Tower heißt* und am House of Parliaments vorbei. Dann schnell mit dem Bus zurück zu den Gastfamilien.

Am Mittwoch , den 27. September ging es dann nach „Little London“, Brighton ist eine Küstenstadt, welche vor allem für ihre queere Bevölkerung bekannt ist und sehr liberal aufgestellt ist. Es war eine wunderschöne Erfahrung, die Gebäude, welche entsprechend erhalten waren, zeigten diesen typisch französischen Bau-Stil und es wirkte wie eine Mischung aus London und einem französischen Küstenstädtchens. Wir hatten gegen Mittag und Nachmittag die Chance Brighton dann auf eigene Faust zu erkunden. Hinter jeder Ecke lauert ein Teil Geschichte eingebettet in die Moderne. Außerdem der erste ausführliche Shopping-Trip der Woche.

Am Donnerstag, den 28. September wurde noch schnell in einer geschlossen Gruppe zur Downing Street Nr. 10 gegangen, in welcher der der First Lord of Treasury wohnt und dieses Amt wird seit 1735 ausnahmslos von dem amtierenden Premierminister bekleidet. Im Haus nebenan, also Downing Street Nr. 11, wohnt der Second Lord of Treasury.* Danach ging es zum Leicester Square ab wo wir dann von der Leine gelassen wurden. Endlich einen ganzen Tag nur das tun, was man tun will, außer es verletzt geltende Gesetze. Es gibt natürlich viele sehenswerte Punkte in London und jeder Zusammenschluss aus mindestens drei Schülern und oder Schülerinnen hat sich ihre liebsten ausgesucht. So wurde von einer Gruppe viel Zeit in China Town verbracht, eine andere folgte den Spuren eines kleinen Zauberers bis zum Gleis 9 ¾ und so weiter. Mit gefüllten Taschen, leeren Geldbörsen und einer Menge zurückgelegter Strecke ging es dann zurück zu den Gastfamilien und dann auch schnell in die Federn.

Am letzten Tag, dem Freitag, dem 29. September, wurde vereinbart, dass wir den ganzen Tag in Dover verbringen würden und dort dann abends nach Calais übersetzen würden. Eine kleine Küstenstadt und doch historisch wichtig. *So landete William the Conquerer zuerst in Dover, bevor er über einige andere Städte hinweg nach London zur Westminster Abbey zog, um sich zum König zu krönen. So half er auch die Grundrisse des heute noch stehenden Dover Castle zu errichten, nachdem er die dort vorher stehende anglo-sachsische Kirche abbrannte. Auf diesen Grundsteinen baute Heinrich VIII dann auf, als die Kanone ihren Einzug in die Waffenkammern feierte.* Dort wurde dann auch als geschlossene Gruppe hingegangen und danach noch zum Anfang der White Cliffs. Dort hätte man ein altes Wrack sehen können, wäre nicht Flut gewesen. Außerdem unternahm dann noch ein Gespann bestehend aus Herrn Füg, Frau Jordan und einer Schülerin den Weg zu einem etwas entfernten Leuchtturm auf sich. Die anderen Schüler:innen pflegten ihren Tag in dem kleinen Städtchen zu verbringen und sich gut für die anstehende Fahrt mit Proviant einzudecken. Zum Abschluss wurde noch etwas Zeit am Strand verbracht, während wir auf den Bus warteten. Auf der Fähre schipperten wir nach Calais und von dort aus durch die Niederlande und Belgien wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Am Samstag den 30. September endete dann die Fahrt offiziell an der Rundturnhalle um sieben Uhr morgens. Alle Schüler:innen schlurfen Müdigkeit abstrahlend aus dem Bus und die Koffer, nun voller, als am Sonntag und die Geldbeutel deutlich leichter, werden an die Eltern abgegeben und es wird sich noch schnell verabschiedet, denn es war der erste Tag in den Herbstferien. Und an den ersten Tagen wurde erstmal ordentlich Schlaf nachgeholt.     

Abschlussstatement der Autorin, welche ebenfalls gefahren ist: Es war eine wunderbare Erfahrung und ich würde es jederzeit wiederholen wollen. Die Zeit wird mir auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben und man musste gar nicht so viel Englisch sprechen, wie erwartet. Es war eine wunderbare, lustige und auch lehrreiche Fahrt. Ein liebes Dankeschön von meiner / unserer Seite aus an Herrn Füg und Frau Jordan, für die Organisation, Planung und Begleitung der Fahrt.

Dankeschön!

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